Corporate Reportage

Try it yourself – oder doch lieber den Fachmann ranlassen?

Diese Frage stellt sich mir des öfteren, da ich mittlerweile stolze Besitzerin von drei Zweirädern bin – das 7-jährige zuverlässig rollende Rennrad, ein altes Stadtrad, das ich vom „erste-Triathlon-Versuche-90er-Rennrad“ mit Rahmenschaltung in eine stadttaugliche Version umgebaut habe und mein „Youngster“: Seit einigen Monaten hängt ein Gravelbike an der Wand – wenn es nicht gerade in den Trails und Schotterwegen südlich von München mit mir unterwegs ist. 

Als ich dann die „Schrauberserie“ für das TOUR Magazin fotografieren durfte, dachte ich mir, es kann nichts schaden, wenn man ein bisschen mehr Ahnung von dem hat, was man fotografiert, und zugleich bekam ich bei den Foto-Sessions zahlreiche Tipps aus erster Hand.
Und so lege ich mit do-it-yourself los.

Zum kleinen Weißen…
….Das superleichte Alu-Rennrad hat nun nach sieben Jahren einen neuen Laufradsatz bekommen. Selbst montiert. Mit Kettenpeitsche und Kassettenabzieher kann ich also umgehen. Das man dabei perfekt die einzelnen Ritzel reinigen kann, ist wunderbar! Und hat bei mir mehrere Tage schwarze Fingernägel zur Folge – aber wer braucht schon Handschuhe?

Nach Wiedereinbau und dem zuerst gewöhnungsbedürftigen, mittlerweile geliebten Sound von DT Swiss Naben ein kurzer Gedanke – „habe ich nun alles richtig gemacht“? Wenn man mit 70 Sachen vom Spitzingsattel hinab heizt sollte man sich seiner (Schrauber-)Sache sicher sein….

Dann kam das schicke Schwarze…
….und damit ein Rad das man eigentlich tubeless fahren will. Weniger Druck im Reifen, besser über die Wurzeln und Steine, die mir hier in den Trails öfters begegnen und zuweilen das Radlerleben etwas tricky machen.
Montiert war ein WTB Riddler mit Schlauch, als ich das Rad von Cannondale bekam. Die Empfehlung eines geschätzten Redakteurs vom TOUR Magazin: Schwalbe G One, und zwar tubeless. 

Cool, aber wie geht das?? Ich bin ihm sehr dankbar um die prompt folgende private Schulung im tubeless Reifen montieren nach Feierabend. Nach etwas anfänglichem Milch-Geblubber an den Speichenlöchern saß bald alles perfekt und ich rolle seitdem entspannt mit 2 bar über noch so groben Schotter.

#dirtbikeparty 🥳

Insgeheim aber doch hoffend, dass so schnell kein neues Aufziehen der Reifen nötig wird. Das mit dem hohen Luftdruck, damit der Reifen korrekt in die Felge schnappt, kriege ich zu Hause vielleicht nicht so leicht hin, wie in der Werkstatt.

Das ENDURO-Mountainbike Magazin hat noch folgende Tipps dazu, wenn der Reifen beim Aufpumpen nicht bereitwillig in die Felge springen sollte:

  • Reifen OHNE Ventilkern aufpumpen: Das erhöht den Luftstrom und hat schon so manches Wunder bewirkt. Beim Abnehmen der Pumpe dann direkt den Ventilkern wieder einschrauben.
  • Reifenflanken mit Schwalbe Easy-Fit einreiben. Das erhöht die Gleitfähigkeit und hilft dabei, den Reifen in die Felge springen zu lassen.
  • Verwende einen Tire-Booster. Mittlerweile gibt es verschiedene Modelle, das Prinzip ist immer gleich: Man füllt ein Reservoir mit hohem Druck, der dann auf einmal in den Reifen strömt.

Nun aber zu den ernsteren Dingen. Den Fachmann habe ich ran gelassen, um endlich das Knacken vom Tretlager des Rennrads zu beheben. Doch allein mit neuem Kugellager einbauen klappte es nicht so 100%-ig – womit wir bei der Frage wären – welchen Fachmann wählen? Wem vertraut man das Rad an?

Ich finde, eine gute Werkstatt fürs zweirädrige Schätzchen zu finden ist wie einen guten Zahnarzt des Vertrauens. Wenn man ihn mal gefunden hat, ist man so dankbar, dass man auch mal gerne acht Wochen auf einen Termin wartet. 

Vielleicht hat Mario von Ritzelkitzel mal Zeit für mein kleines Weißes und sein Tretlager-Problemchen 😉

Weitere gute Werkstatt-Erfahrungen hier im Raum München dürft ihr mir gerne in den Kommentaren mitteilen!

He who works with his hands is a laborer.
He who works with his hands and his head is a craftsman.
He who works with his hands and his head and his heart is an artist.

Franz von Assisi

Schreibe einen Kommentar