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„#glaubandich“ steht auf dem Dropbag, das ich am Vorabend des Traunsee Bergmarathons 2018 in Gmunden vom Team um den Organisator Harald Buchinger in die Hand gedrückt bekomme. Wie wertvoll dieses Motto für den Wettkampf sein würde wird mir erst im Nachhinein klar.

Der Bergmarathon ist eine Tour für anspruchsvolle und ausdauernde Bergsportler und Läufer mit dem Ziel, alle Gipfel rund um den Traunsee zu besteigen. „Achtung: Alpines Gelände!“ Dieses Jahr geht er in die 30. Auflage. Auf der vollen Distanz auf 70 Kilometer 4500 Höhenmeter zu bewältigen erfordert unbedingt mentale Stärke. In diesem Jahr kommt noch dazu, dass es am Vortag ordentlich regnet. Immer wieder kurz und heftig schüttet. Auch zwei Tage zuvor schon.

Als wir am Freitag am Traunsee ankommen verdecken dichte Wolken den Traunstein-Gipfel, den höchsten Punkt der ersten Streckenhälfte. Die Klettersteige, über die das Rennen verläuft, werden nass und matschig und somit eine Herausforderung sein. Nicht nur für die Profilsohlen der Trailschuhe.

7.Juli, 3 Uhr morgens: Ein regnerischer Start der 70km-Strecke im Dunklen. Auch als es zwei Stunden später hell wird noch feuchter Nebel mit kaum Sicht auf dem wohl anspruchsvollsten Teil der Strecke: dem Naturfreunde-Klettersteig auf den Traunstein hinauf. Ein Jojo Klein (Adidas TERREX), der das Rennen mit einer unglaublichen Zeit von 7h 32min gewinnen wird, vernichtet die 1100 Höhenmeter  in rasantem Tempo, ebenso den harten Downhill.

4 Stunden später – mein Start für die halbe Distanz Gmunden-Ebenseewar um 5 Uhr – klettere ich durch den Naturfreundesteig. Der Nebel und Kälte auf den technischen Steigen kostet Kraft. Mental. Zu großer Respekt vor dem folgenden steilen Downhill über matschige Felsen lässt mich am Traunstein eine – für einen Wettkampf eigentlich zu lange – Pause einlegen, um neue Kraft für Kopf und Körper zu schöpfen. #glaubandich wird ab hier zu meinem Mantra.

Aufmunternde Worte an den Verpflegungsstellen, die Wolken reißen auf und mit jedem Meter bergab wird es wärmer. Die Regenjacke wird wieder ausgezogen und nun läuft es so richtig gut. Schon habe ich den für mich letzten Anstieg hinter mir. 700 Höhenmeter durch den Daxnersteig, – quasi senkrechten Wald – auch „Blutsaugerdschungel“ genannt.

Im Downhill vom Spitzlstein grüße ich Sportograf Bernie, der im Singletrail supercoole Fotos schießt. Mein glückliches Strahlen im Gesicht, als ich über die Ziellinie laufe, wird auch fotografisch festgehalten. Finish.

297 Finisher auf der vollen Strecke Gmunden-Gmunden. 130 auf der Strecke Gmunden-Ebensee, 360 auf der zweiten Hälfte Ebenste-Gmunden. Es war ein großartiges Erlebnis, sicher lehrreich, ganz bestimmt unvergesslich. Ein Grund, auch beim nächsten mal an mich zu glauben. Von Anfang an.